Der Zauber der Natürlichkeit

 

Naturbrut.... da heute mit dem Königspython wie wahnsinnig auf Profit gezüchtet wird,geht das Schöne und Interessante an der ganzen Sache oft verloren. Man sollte, wenn man züchtet ( Hobbyzucht ) es in erster Linie nur für sich tun und warum nicht mal der Natur dabei freien Lauf lassen und es mal probieren. Beobachten und einfach diese tollen Momente genießen von der Paarung, über die Eiablage, bis zum Schlupf...

 

 

Das Zuchtgewicht der Weibchen sollte mindestens 1500gr betragen und sie sollte 2,5 bis 3 Jahre alt sein, das sind die üblichen Angaben. Für eine Naturbrut sollte das Weibchen noch etwas schwerer sein, mindestens um die 2 kg.

 

Darunter ist ein absolutes no go weil sie nicht genug Fettreserven besitzt und die braucht sie, für die komplette Brut. Das heißt,die Weibchen werden vor der Verpaarung gut gefüttert.

 

Die Männchen sollten grundsätzlich immer etwas kürzer gehalten werden. Da viele Schlangen in Terrariumhaltung eh viel zu fett sind. Die Männchen mit Übergewicht paaren schlecht oder vielleicht sogar gar nicht.

 

 

Man kann zwar das ganze Jahr verpaaren und die Tiere täuschen...aber normal geht die Saison für die Zucht im Oktober langsam los. Meine Erfahrungen sind, das es im Januar/ Februar am besten läuft, aber bei jedem ist es anders.

 

Man kann die Parameter schrittweise runterfahren, damit die Temperatur so 3 bis 4/5 Grad abfallen.

 

Sind diese Werte dann erreicht,setzt man das Männchen zum Weibchen. Man kann aber die Tiere auch schon eher zusammen setzen, dass ist auch kein Problem. Das Paarungsverhalten lässt dann nicht lange auf sich warten.

 

Ich persönlich habe weder die Temperatur noch die Beleuchtung verändert. Wer keine überheizten Räume hat, kann alles so belassen, weil die Temperatur in dem Terrarium dann Nachts automatisch weit genug runtergeht. Auch wenn man kurz die Räume lüftet, oder die Tür auf geht...die Tiere merken die Umstellung und die Temperaturunterschiede und kommen nach und nach von alleine in Paarungsstimmung.

 

 

Die Dauer zwischen einer erfolgreicher Paarung und Befruchtung der Eizellen, kann man schwer bestimmen, da die Weibchen in der Lage sind, Spermien zu speichern.

 

Von einer Trächtigkeit kann man nur sprechen, wenn eine Ovulation stattgefunden hat.

 

Passiert das, dann schwillt der Hinterleib des Weibchens an. Die Ovulation, kann von Weibchen zu Weibchen anders aussehen. Einige sehen aus wie eine Presswurst, kurz vor dem Platzen, bei anderen muss man schon genau hin schauen. Diese sichtbare Veränderung  ist von kurzer Dauer , so ca. 12 bis 24 Stunden. Danach sieht das Weibchen wieder recht normal aus.

 

Das Weibchen sucht auch kühlere Stellen auf, trinkt vielleicht öfter und bei manchen Tieren gibt es das sogenannte Glowing. Weibchen, die kurz vor der Ovulation stehen, hellen plötzlich komplett auf und zeigen wunderschöne Farben.

 

Haben sich die Spermien erfolgreich eingenistet, kann man ab dem Zeitpunkt von einer Trächtigkeit reden.

 

14 bis 20 Tage nach dem Eisprung folgt die Post-Ovulation-Shed, die Häutung nach dem Eisprung.

 

Aaaaaber... das sind alles nur kleine Vorgaben, jedes Tier ist anders und das Natürliche hält sich nicht an Vorgaben oder Zeiten, das sollte man immer bedenken.

 

 

 

Manchmal sieht auch alles gut aus und wenn der Tag X kommt, passiert gar nichts. Auch die folgenden Tage wartet man umsonst. Manchmal passiert es, das die Follikel reifen, das Weibchen auch im nachhinein aussieht, als wäre sie trächtig. Es kann auch noch zu einer weiteren  Häutung kommen und trotzdem ist sie nicht tragend. Das passiert wenn Follikel nicht befruchtet sondern rückgebildet werden, oder nicht befruchtete Eier resorbiert werden. Das kann passieren, es gibt dafür verschiedene Ursachen.

 

 

 

Die Trächtigkeit insgesammt dauert ca. 130 Tage

 

 

Das Geschützte Versteck des Weibchens wird mit feuchtem Sphagnummoos ausgelegt,Temperatur konstant 30 Grad.

 

Ein gesundes kräftiges Weibchen legt ca 5-6 Eier,es können aber auch mehr sein. Während der Eiablage, sind die Eier von weicher Konsitenz. Nach der Ablage härten sie etwas aus und verkleben auch miteinander.

 

 

Ein Regiusweibchen ist voll in der Lage,ihr Gelege gut zu bewachen und zu bebrüten. Sie legt sich um das Gelege herum, um es komplett zu schützen.

 

Sie kann auch durch Muskelbewegungen die Temperaturen ihres Geleges um

ca. 1 °C  +/- regeln. Ist es zu warm, lockert sie ihre Körperschlingen um ihre Eier...ist es zu kühl zieht sie sich näher ran und umschließt sie fester. Diese Naturinkubation dauert 60 bis 70Tage, manchmal noch länger. Wichtig ist, dass die Luftfeuchtigkeit in der Bruthöhle stimmt, es muss eine Luftfeuchte von mindestens ca 80 % betragen.  Was ganz wichtig ist, die Belüftung der Bruthöhle. Es darf keine Staunässe entstehen, sonst fängt es an zu Schimmeln. Benutzt keine geschlossenen Kunststoffbehälter oder Kästen aus Holz wo es nur den kleinen Eingangsbereich gibt. Dort staut sich die Nässe und Schimmel ist vorprogramiert. Ich selbst benutze große Tonblumentöpfe mit Unterschale. Säge einen Eingangsbereich im unteren Teil ... oben ist schon ein Loch vorgegeben. Das gibt Belüftung im Brutbereich. Ton speichert Wasser und ich finde sie für diesen Zweck einfach perfekt. Tägliches sprühen ist wichtig und die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Den Rest kriegt Frau Regius alleine hin. Wenn man beobachtet wie die Schlangen mit ihrem Gelege umgehen, wie sie es lüften, wie sie jedes Ei einzeln mit der Zunge prüfen, dann weiss man warum eine Naturbrut so toll ist. Die Bebrütung durch die Mutter kann natürlich den Schlupf etwas herauszögern, statt 60 Tage könnten es auch 70 Tage + werden. Dazu möchte ich aber sagen, dass ich finde, dass manche im Inkubator viel zu warm Inkubieren. Einige Inkubieren die Eier bei über 32 °C. Meiner Meinung ist das zu warm. Es würden 31 bzw 31,5 °C völlig ausreichen. Es geht halt einigen nicht schnell genug, oft zu lasten der kleinen Würmchen. Es gibt Morphen, wie die Cinnamon bzw. Black Pastel, wo man ganz genau auf die Temperatur achten muss, da ist zu warm echt fahrlässig. Weniger ist mehr und man wartet doch sowieso die meiste Zeit und dann kommt es auf ein paar Tage später auch nicht an. Bei der Naturbrut sollte man auch sehen das die Werte bei mind. 30 °C liegen höchstens 31 / 31,5 °C. Nicht höher ! Wenn das Weibchen meint, es könnte wärmer sein, dann kann sie das schon selber ausgleichen, ob wärmer oder kühler.

 

 

Nach dem Schlupf der Kleinen kann man sie noch ein paar Tage bei der Mutter lassen, man sollte aber einiges an feuchten Sphagnum Moos mit hinein legen, damit die Luftfeuchte schön hoch bleibt, bis zur ersten Häutung nach ca. 10 Tagen. danach kann man sie einzeln...oder zu zweit in kleine Terrarien setzen die komplett wie bei den Großen eingerichtet sind. Oder man nimmt sie nach dem Schlupf raus und gibt jeden in eine Aufzuchtbox, ausgelegt mit weißem feuchten Papiertüchern. Wasserschüsselchen nicht vergessen. Alles weitere zum Thema Aufzucht auf  der Nächsten Seite  ,, Aus dem Ei ins Leben ,, - Aufzucht der Jungtiere - .

 

Das erste mal füttern, sollte man so ca 10 Tage nach der ersten Häutung versuchen.

 

   Glowing :

Man sieht die Farbunterschiede sofort.
Manche Weibchen bekommen tolle Farben, Loki wude ganz hell.

                                              Ovulation:                    

Ovulationen, fallen von Tier zu Tier völlig unterschiedlich aus und hält auch nur 12 bis 24 Stunden an.

                                                Paarung :

Man kann hier schön die Kopulation sehen und dort wo der Pfeil hin zeigt, kann man einen der Aftersporne sehen, mit dem er das Weibchen vorher gut stimmuliert hat.


 

 Loki,

um ihr Gelege

 

 

 

 



Naturinkubation Gelege/ Eier - Schlupf

 

 

Quelle Bilder : WOB

http://www.worldofballpythons.com/articles/maternal-incubation/

 

 

Quelle : WOB

http://www.worldofballpythons.com/articles/maternal-incubation/