- Was füttern wir unseren Königen ?

Heute scheint es kein Problem zu sein, seine Reptilien mit guten Futter zu versorgen.  Viele sind für die Lebendfütterung, weil es dem natürlichen entspricht und die Schlangen ihre Instinkte ausleben können. Ob nun gesetzlich erlaubt oder nicht, dass werde ich jetzt hier aber nicht zum Thema machen, nur eins... auch Frostmäuse sterben nicht einfach von alleine. Ob ,, vergasen oder lebendig gefrostet ,, besser ist, hmm ... meine persönliche Meinung dazu ,, nichts tötet schneller als die Schlange selbst und das in Sekunden. Verstehe diese ganzen  Diskussionen nicht wegen der Lebendfütterung, alle schreien nach artgerecht, hält man sie so artgerecht wie es geht, schreien auch alle... ganz schön Bluna :) -  Thema durch !

 

Andere schwören auf Frostfutter, weil es immer sofort greifbar ist, auftauen und fertig.

 

Wie, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Angeboten wird eigentlich alles von Ratten, Mäuse, Hamster, Gerbrils, Vielzitzenmäuse, Fettschwanzmäuse, Stachelmäuse,Küken uvm.

 

Wer lebend füttert und auch einiges an Schlangen hält, für den lohnt sich eine eigene Nagerzucht. Man muss natürlich bedenken, man hat mehr Arbeit,man braucht Platz, sie riechen und man hat Futterkosten.

Der Vorteil, man hat die besten Futtertiere die man sich vorstellen kann.

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Futtertiere  aus dem Zoohandel oder vom Züchter. Es ist meiner Meinung nach Vertrauenssache. Meist stammen die Tiere aus einer Massenzucht, wie das Wort ,,Masse ,, schon sagt werden vieeeele Tiere aufeinander gehalten. Ob das so gut ist ... naja, die Tiere bekommen nicht so ein hochwertiges Futter als wenn man sie selber zieht, oft werden sie auch gegen Parasieten behandelt, was nicht ungefährlich sein kann für die Schlange die diese Tiere ständig zu fressen bekommt. Das Problem  gäbe es dann auch bei den Frosttieren, die auch alle aus Massenzuchten stammen.

Man hat schon einige grausige Geschichten gehört, ob sie aber stimmen, dass kann man nicht wirklich sagen.

 

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Frostfutter kostet natürlich aber man  kann  auf Vorrat kaufen, man hat immer was da und man hat gleich die benötigten Größen zur Hand und will die Schlange nicht sofort ans Futter, kann man es auch über Nacht im Becken liegen lassen. Liegt es morgens noch da, muss es aber sofort entfernt und anschließend entsorgt werden.

Nachteil, frisst die Schlange nicht , muss man das Futtertier wegwerfen . Einmal aufgetaut, kann man es nicht noch mal einfrieren.

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Wie man sieht, ist es nicht einfach das geeignete Futter für seine Tiere zu finden und jeder muss herausfinden was für ihn persönlich am besten ist und was die Tiere am besten annehmen.

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Ich selbst füttere beides und auch die Tiere die an lebend und Frost gewöhnt sind, bekommen auch beides abwechselnd. Manche Tiere  gehen an Frostfutter nicht ran, auch dann nicht, wenn man tief in die Trickkiste greift. Sie hungern lieber, als das sie an diese Tiefkühlkost gehen. Das muss und sollte man dann auch so hinnehmen und das Tier nicht weiter mit Frostfutter nerven.

 

                                                   Wie am besten füttern ?

 

Auch das liegt an jedem selber,  viele füttern in einer Box außerhalb  des Terrariums, einige im Terrarium, weil es natürlicher ist. Es kommt auch immer auf das Tier an, es gibt schon Sensibelchen, die eine Sonderbehandlung beim Füttern brauchen, aber im großen und ganzen sind die meisten gute Fresser die auch in ihrem Terrarium gerne auf Jagd gehen.

Die Fütterung im Terrarium ist für die Tiere das Natürlichste. Die Beute wittern, nach ihr suchen, lauern und zuschlagen. Eine Schlange kann dabei ihre Instinkte ausleben, was ich persönlich am schönsten finde und der Braten wird ihr nicht einfach vor das Maul gelegt, sie muss dafür schon etwas tun. Wenn jetzt viele sagen ohh, die arme Maus oder Ratte, den möchte ich sagen, dass viele Ratten  mehr als frech und dreist sind und auch die Schlange angehen. Festgestellt habe ich, dass es 2 Kategorien von Ratten gibt. Die einfach denkenden, die nicht einmal merken was mit ihnen geschieht und die hochintelligenten. Die erkennt man gleich, wenn sie sich im Terrarium befinden.... und ich denke mir dann gleich ,, och nee, das muss jetzt nicht sein.

Mit diesen Nagern hat man oft so seine Probleme :D. Diese Tiere sind gerade im Becken und fangen an Schutzwälle zu bauen ... sie schrecken auch nicht zurück, den Königspython anzugehen und wer die Könige kennt... weiß, dass sich das Füttern heute erledigt hat. Die meisten Könige hassen es zutiefst, wenn das Futtertier zu nah kommt oder gar auf ihnen rumklettert oder sogar angreift und beißen will. Es gibt Ausnahmen, aber die meisten Könige haben dann die Schnauze gestrichen voll und auch keinen Hunger mehr. Das heißt, man kann die Ratte wieder rausholen, was dann nicht immer einfach ist  :D ^^

Ganz wichtig noch,  bei lebend Fütterung niemals die Tiere unbeaufsichtigt lassen. Nie die  Futtertiere...egal ob Maus oder Ratte, über Nacht bei der Schlange lassen. Es währe grob fahrlässig und könnte für die Schlange ganz schlimm enden !

 

Das Füttern in der Box, ist oft bei Frostfutter ganz gut, da die Schlangen die angewärmte Beute schneller packen. Im Terrarium würde das tote Futtertier schnell abkühlen und evtl. dann nicht mehr gefressen werden. Einige machen es aus hygienischen Gründen. Andere, weil es das Tier so gewohnt ist. Auch bei sehr schreckhaften  und empfindlichen Tieren, ist diese Methode zu empfehlen. Man kann die Box abdunkeln damit sich so eine schreckhafte Schlange, sicherer fühlt.

Egal wie man es macht,  dass eine ist nicht besser oder schlechter als das andere. Entscheidend ist , wie das Tier es gewohnt ist, oder wie der Halter es  für sich am besten findet.

 


                                    Zwangsernährung

 

Es schlüpfen immer wieder mal Tiere, die  von Anfang an nicht daran denken zu fressen. Viele haben nicht einmal Interesse am Futter.

Das sind Situationen, die man ständig im Kopf hat und man fängt an einiges auszuprobieren : Futtertier lebend in verschiedenen Größen. Futtertier tot, in einer kleinen Box, in einer großen Box, Mäuse die nach Hühnchen riechen, Mäuse mit Fischgeruch, der  Ideenreichtum ist groß.

Man sollte auch schauen, ob die Kleine vielleicht knicke in der Wirbelsäule hat oder andere Deformierungen und einen Blick ins Maul werfen, ob da alles Ok ist. Eine Bekannte berichtete mir, das ein Schlangenbaby ein Sauerstoffproblem hatte und das Maul innen ganz bläulich war. Man muss erstmal schauen ob man äußerlich etwas erkennt. Natürlich könnte das nicht fressende Tier auch innerlich nicht in Ordnung sein, wie gesagt, könnte!

Wenn man nichts ungewöhnliches entdeckt, und die Schlange selbst  munter und in Ordnung ist, muss man für sich abwägen was nun das Beste wäre. Bevor man sich über das Stopfen Gedanken macht, könnte man ein kleines Futtertier, am besten eine tote gerade geborene Babymaus  einfach der Schlange mal ins Maul legen und schauen ob sie geschluckt wird. Wenn ja, kann man das alle 4 Tage weiter versuchen, mit der Hoffnung , dass sie anfängt, irgendwann alleine zu fressen.

Dann gibt es noch das Stopfen, indem man eine Baby Maus der Schlange quasi in die Speiseröhre schiebt. Ich lehne es ab, weil es eine Tortur für den kleinen Regius ist.

Zusätzlich muss man höllisch aufpassen, die Verletzungsgefahr für das kleine Tier ist sehr groß.

Sollte das ,, ins Maul ,, legen nicht funktionieren und man bemerkt, dass die Schlange anfängt abzubauen, dann ist es  an der Zeit , sich Gedanken zu machen, dass man sie schmerzlos Erlöst.


Kleine Geschichte dazu...

versuchen sollte man es immer. Ich meine nicht das Stopfen, aber  das Füttern, indem man das Futtertier ins Mäulchen legt.

Smartie, geschlüpft am 06.08 2017. Sie war gesund und hatte ein schönes Schlupfgewicht von 63 Gramm. Nach 10 Tagen häutete sie sich ganz normal und nach und nach gingen alle ans Futter nur die Kleine nicht. Was mir auffiel, sie war ein unruhiger Geist, immer in Bewegung... schon fast hyperaktiv. Öffnete ich den Deckel der Box kroch sie gleich auf meinen Arm und da lag sie dann. Man hatte das Gefühl, sie fühlte sich in der Box nicht wohl. aber was nu mal muss, dass muss. Die Wochen vergingen und wir hatten mittlerweile Ende September. Also nahm ich die dünne Nudel, die nur noch ca 52 Gramm hatte und legte ihr eine Baby Maus ins Mäulchen. Das öffnen des Mäulchens fand sie gar nicht gut. Ich habe dafür immer einen Stiel vom Wattestäbchen genommen. Habe die Watte abgemacht , dass Stäbchen abgewaschen, kurz  desinfiziert . Die sind perfekt, sie sind nicht so fest und ich kann das Tier damit nicht verletzen. Das kleine Futtertier schob ich ihr dann in Mäulchen und drückte die Schnute sanft zu. Etwas erstaunt schaute sie , fing dann aber mit dem Abschlucken an. Beim 2 mal machte ich es genauso, als sie nach der ersten Mahlzeit ihren Kiefer richtete und das Maul weit aufriss, nutzte ich diese Gelegenheit und schob gleich eine zweite Babymaus ins Maul.  Sie guckte und war wie erstarrt ...   :D ^^ ich musste so lachen, weil es urkomich aussah :))) . Aber sie schluckte diese auch. Sie nahm nur laaangsaam zu... also kaufte ich frische Geflügelherzen. Ich dachte mir es muss jetzt etwas Powernahrung her und reines Muskelfleich ist dafür besser als diese mini Babymäuschen. Die nächsten male fütterte ich nur Herz, ich habe es  zurechtgeschnitten und Smartie bekam immer 2 Portionen... Sie ging dann in die Haut, dass war natürlich super :D sie wächst...ihr Gewicht lag nun bei ca. 75 gr. . Gedanken machte ich mir nur darüber, dass dieses Füttern nun keine Dauerlösung sein kann. Meine Hoffnung lag darin, dass sie wächst und so kräftig wird, dass sie sich dann an ein Mäuschen traut. Also weiter...

Gestern 07.11 2017  hatte ich sie in ihre Futterbox gepackt und ihr eine kleine Maus dazu gesetzt. War schon sehr interessant, weil ihr Verhalten völlig anders war. Vorher hatte sie das Futtertier nicht wirklich registriert. Diesmal lag sie da und beobachtete die Maus ... züngelnd verfolgte sie jede Bewegung . Sie war noch nicht auf Spannung oder so, als wenn sie gleich zuschlagen würde, nein sie lag und schaute nur, so als wenn wir TV gucken :D.  Und dann plötzlich, ging alles ruck zuck... als hätte sie niemals etwas anderes getan. Es war ein guter Tag und  bin sooo froh . Die nächsten Fütterungen werden zeigen, ob es so bleibt, aber  ich bin sicher, dass sie nun eine kleine Fressmaschine wird.


Ich möchte hier noch einmal erwähnen, das der Königspython  kein komplizierter Fresser ist. Jaa, es gibt bestimmt die Vorsichtigen, Sensiblen ... die für alles immer etwas länger brauchen, aber im Ganzen zu sehen, sind sie gute Fresser.

 

Lernt von euren Tieren, beobachtet sie.... führt Buch, dann wisst ihr, wann die Fresspausen anstehen, oder ab wann ihr etwas kleiner/ weniger füttern könnt.

 

Dem König wird soviel nachgesagt ... Bullshit...

 

Hört auf, die Tiere in Schubladen zu packen... sie völlig zu isolieren, klar, sind solche Tiere total verstört und ängstlich. Woher soll es denn kommen, wenn man permanent nur in einer dunklen Kiste hockt.

 

Der Königspython bewegt sich auch .... der liegt nicht nur 365 Tage im Jahr in seiner Höhle. Deswegen verwundert es mich nicht, dass viele Köpys total verfettet sind.  :(

 

Männchen sollte man immer etwas  zurückhaltender füttern. Vor allem, wenn sie  für Nachwuchs sorgen sollen. Dicke, vollgestopfte Tiere paaren schlechter, oder vielleicht sogar gar nicht. Da reicht dann alle 10 Tage  zu füttern.

 

Weibchen, die nicht zur Zucht genommen werden, sollten auch nur alle 10 Tage gefüttert werden, reicht völlig.

Weibchen, die Eier legen sollen, brauchen da schon etwas mehr. Sie sollten immer gut gefüttert werden, sie brauchen die Fettreserven für die Trächtigkeit und für das Bebrüten ihres Geleges. Da sollte man schon alle 5 bzw 7 Tage füttern , soviel wie sie mag.

 

Bei den Babys und Jungschlangen darf man auch alle 5 bis 7 Tage füttern und auch bei den Kleinen sollte man darauf achten, dass deren Bäuchlein schön gefüllt sind.

 

ABER bitte..... ich muss das jetzt hier erwähnen weil es immer wieder vorkommt und weil unseriöse Züchter sogar dazu raten. Bitte hört auf die Tiere zu mästen, um sie auf Gewicht zu bringen. Ein Männchen kann mit 1 Jahr  paaren, wenn er  mindestens 400 bis 500 gr hat.

 

Ein Weibchen sollte mindestens 2 Jahre alt sein ( besser sogar 3 Jahre alt ) und mindestens 1500 gr.  (besser etwas mehr )auf die Waage bringen.

Ihr könnt also mästen wie ihr wollt, sie ist mit einem Jahr trotzdem nicht Reif für die Zucht. Man schadet dem Tier dann nur.

 

Heute soll alles schnell schnell gehen... warum? Gerade wenn man züchten möchte, muss doch alles ruhig angegangen werden. Man möchte doch gesunden Nachwuchs haben. Das funktioniert aber nur, wenn die zukünftigen Zuchttiere ganz normal gedeihen können, topfit und absolut gesund sind.

 

Wer Geduld hat und seinen Tieren die Zeit zum Wachsen und Reifen gibt, der wird auch bei der Zucht, wenig Probleme haben. 

 

Genießt einfach die Zeit mit diesen tollen Tieren, beobachtet sie und nehmt die Hektik aus eurem Hobby .... das hat dort nichts zu suchen.  ;)